Oftmals sind es andere Erkrankungen oder Störungen, die zuerst in Erscheinung treten und so die eigentliche ADS/ADHS-Symptomatik unterhalb der Wasseroberfläche wie bei einem Eisberg verschwinden lassen. Welche oftmals in diesem Zusammenhang auftreten und so diesen Eisberg wachsen lassen, erfahren Sie hier.
In der Medizin/Psychologie sprechen wir von einer „Komorbidität“ (Begleiterkrankung), wenn diese nicht zufällig, sondern mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit neben der Grunderkrankung auftritt. Dabei muss die Grunderkrankung nicht unbedingt die Ursache der Komorbidität sein.
Die Liste der Komorbiditäten bei ADS/ADHS ist lang:
Bei Kindern sind oft zu beobachten:
- Lese-Rechtschreibstörung /LRS
- Rechenschwäche/Dyskalkulie
- Koordinationsstörung
- Wahrnehmungsstörungen
- Auffällige Graphomotorik
- Sprachentwicklungsverzögerung
- Psychosomatische Störung
- Kopfschmerz / Migräne
- Tics
Bei Erwachsenen:
- Depressionen
- Angststörungen
- Zwangsstörung
- Alkohol- und/oder Drogenmissbrauch
- Essstörungen
- Lernschwierigkeiten
Komorbiditäten erschweren oft die Diagnose, da Symptome sich überschneiden können (zum Beispiel Konzentrationsstörungen bei Depression) oder die Symptome der Komorbidität derart im Vordergrund stehen, dass nur diese gesehen wird (z.B. bei Angsterkrankungen).
Die Situation lässt sich gut mit dem Bild eines Eisberges erklären: über der Wasserlinie und deshalb gut sichtbar befindet sich die Spitze des Eisbergs – also in diesem Fall die recht gut erkennbare Komorbidität. Unter der Wasserlinie verborgen liegt das ADS. Dies kann man allerdings nur sehen, wenn man danach schaut. Wenn der Therapeut – ähnlich wie der Kapitän eines Schiffes – diese Konstellation verkennt, rammt er den Eisberg. Und seine Hilfestellung in der Psychotherapie bleibt wirkungslos.
Wenn sie an weitere Informationen zum Thema ADS/ADHS Interesse haben, lohnt es sich, einen Blick auf die Homepage unseres OptiMind-Instituts zu werfen.
Sie finden dort nicht nur Tipps, sondern auch Checklisten für die ADS-Symtomatik bei Kindern Jugendlichen und Erwachsenen.
Wenn Sie eine kompetente Diagnostik wünschen: hier kommen Sie zu unserem Fragebogen für Kinder und hier zu unserem Fragebogen für Erwachsene.